Schwarzer Tee ist wohl am weitesten verbreitet, dennoch war zuerst der Grüne Tee derjenige, der von den Europäern bevorzugt wurde. Lag wohl daran, dass die Holländer den Grünen Tee aus China importierten. Bis schließlich auch die Briten auf den Geschmack kamen und in Indien, Sri Lanka und Afrika, wo die Briten ihre Kolonien hatten, selbst Tee anbauten – und zwar den Schwarzen Tee. Wollte man damit die Chinesen etwa ärgern? Nein, man wollte sich von ihnen unterscheiden und einen neuen, einen europäischen Geschmack des Tees kreieren. Die Deutschen trinken etwa seit Ende des 19. Jahrhunderts Schwarzen Tee.
Wirft man mal einen Blick auf die Tee-Landkarte, dann kann man Schwarzen Tee neben China auch noch in Indien, Sri Lanka, Afrika, Nepal, Südamerika, Iran und in der Türkei finden. Also nicht nur den Tee, sondern auch die Anbaugebiete. Die drei bekanntesten Teesorten sind wohl Assam, Darjeeling und Ceylon. Diese Namen sind nicht etwa der Fantasie von Herstellern entsprungen, sie sind nach den Anbaugebieten benannt. So sind Assam und Darjeeling in Indien zu finden. Während Assam ein ganzer Bundesstaat ist, ist Darjeeling lediglich ein Distrikt. Aus beiden Anbaugebieten kommen mitunter die besten Teesorten der Welt. Nicht zu verachten ist auch Ceylon, der auf Sri Lanka angebaut wird. Ceylon ist aber kein Anbaugebiet, sondern der alte Name des Inselstaates im Indischen Ozean.
Weiterhin kommt Schwarzer Tee aus Südindien und Sikkim, einem weiteren Bundesstaat in Indien, aus Ilam in Nepal, aus afrikanischen Ländern wie Kenia, Kamerun, Südafrika, Tansania und Malawi, aus den südamerikanischen Ländern Brasilien, Ecuador und Argentinien, aus Rize, Artvin, Ordu, Giresun und Trabzon in der Türkei und aus Gilan im Iran. Entsprechend der Herkunft hat Schwarzer Tee natürlich geschmackliche Unterschiede, die aber auch durch die Fermentierung bzw. die Oxidation, die Lagerung und das Aufbrühen entstehen.