Lady Grey ist nicht etwa ein Tee, der nur für Damen geeignet ist, auch wenn man das annehmen könnte. Vom Namen her erinnert er ein wenig an Earl Grey und in der Tat ist die Mischung ein Ableger davon. Die Variation von Earl Grey ist eine geschützte Marke der Firma Twinings aus Großbritannien. Erfahren Sie hier, was die Unterschiede sind, woher der Name stammt und wie Sie den Tee zubereiten.
Das Besondere am Lady Grey Tee
Weil Earl Grey Tee vielen etwas zu kräftig im Geschmack war, wurde Anfang der 90er Jahre der Lady Grey Tee entwickelt. Er besteht – wie auch der Earl Grey – aus schwarzem Tee, der ausschließlich in China gewonnen wird. Wie auch im Earl Grey, so hat der Lady Grey ebenfalls einen Hauch von Bergamottenöl in sich, der beiden Tees den unverwechselbaren Geschmack verleiht. Die Frische und das fruchtige Aroma des Lady Grey werden durch die Zugabe von Orangen- und Zitronenschalen erreicht. Außerdem findet man im Lady Grey blaue Bestandteile, die man erst einmal nicht zuordnen kann. Dabei handelt es sich um getrocknete Blüten von Kornblumen. Geschmacklich sind diese wohl kaum relevant, dafür geben Sie dem losen Tee eine tolle Optik.
Übrigens: Als Teetrinker könnte Ihnen auch ein Tee der Firma Meßmer über den Weg laufen, der sich Madame Grey nennt. Er ist in Anlehnung an Lady Grey entstanden und enthält ebenfalls Earl Grey Tee mit Bergamottenöl und Orangenschalen. Zur Unterscheidung wurde auf Zitronenschale und Kornblumen verzichtet.
Lady Grey – woher der Name stammt
Bevor wir zum Lady Grey kommen, sehen wir uns erst einmal an, woher der Name Earl Grey stammt. Von 1830 bis 1834 hieß der britische Premierminister Charles Grey. Er war nicht nur Politiker, sondern auch Adeliger und war der 2. Earl Grey. Aha, daher also der Name. Aber warum gerade nach einem Premierminister? Nun, bis zum Jahr 1833 gab es im Teehandel mit China ein Preismonopol. Besagter Charles Grey hob dieses Preismonopol der East India Company auf. Ihm zu Ehren wurde daher ein Tee nach ihm benannt. Eine Legende ist immer wieder zu lesen, ob diese allerdings wahr ist, darf bezweifelt werden. So sagt man, dass der Tee deshalb nach ihm benannt wurde, weil er eine Parlamentsreform zum Verbot des Sklavenhandels in England verabschiedete.
Der Lady Grey Tee geht dagegen auf eine Mary Elizabeth Grey zurück. Sie war ebenfalls adelig und nannte sich die Countess Grey. Und sie war die Ehefrau von Charles Grey. Warum allerdings die Teesorte nach ihr benannt wurde, ist nicht geklärt. Vermutlich lag es für die Erfinder des Lady Grey einfach nahe, die Frau des Namensgebers zu nehmen. Ist ja auch eine schöne Idee, wie wir finden.
Die Zubereitung von Lady Grey Tee
Im Grunde unterscheiden sich die Zubereitung und die Ziehzeit von Lady Grey zum Earl Grey kaum. Schon bei der Teemenge lehnt man sich an den klassischen Schwarztee an und nimmt pro Liter etwa 8 bis 10 Gramm Lady Grey. Geben Sie zum Zubereiten den Tee in ein Teesieb oder lose in die Kanne und erwärmen Sie dann das Wasser. Dieses sollte eine Temperatur von 80 bis 90 Grad aufweisen. Danach können Sie den Tee aufbrühen und 3 bis 5 Minuten ziehen lassen. Ein zweiter Aufguss ist bei Schwarztees nicht zu empfehlen, da die meisten Aromastoffe schon beim ersten Mal abgegeben werden.
Tipp: Möchten Sie ein kräftigeres Aroma, dann erhöhen Sie die Teemenge. Eine längere Ziehzeit wirkt sich nicht auf das Aroma aus, sondern lässt den Tee bitter werden, da sich zu viele Gerbstoffe, auch Tannine genannt, lösen.