Zitronemelisse und Tee, das passt gut zusammen. Sowohl warm, als auch kalt kann man so einen fruchtigen Kräutertee genießen. Das Schöne an Tee aus Zitronenmelisse ist, dass Sie ihn jederzeit in Eigenregie machen können. Ein Blumentopf genügt, schon wächst das robuste Kraut beinahe wie von selbst. Schon seit mehr als 2.000 Jahren ist Zitronenmelisse bekannt und wird auch aktiv genutzt, 1988 wurde sie sogar zur Arzneipflanze des Jahres gekürt.
Zitronenmelisse – ein Steckbrief
Der botanische Name der Zitronenmelisse ist Melissa officinalis. Alternativ wird sie auch als Honigblume, Bienenkraut oder Englische Melisse bezeichnet. Sie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist mittlerweile aber über weite Teile Europas verteilt. Vor allem dort, wo es warm ist, denn im kalten Norden fühlt sie sich nicht besonders wohl. Die Zitronenmelisse gehört zur Familie der Lippenblütler, sie wächst ausdauernd krautig und kann bis zu 30 Jahre alt werden.
Bereits im Altertum hat man die Vorzüge der Zitronenmelisse als Bienenfutterpflanze erkannt und setzte sie als Lockmittel ein. Aber auch in der Medizin hat das Kraut seinen festen Platz und wird seit rund 2.000 Jahren verwendet. So kann Zitronenmelisse unter anderem entkrampfend, antibakteriell, virustatisch und beruhigend wirken. Einsatzgebiete der Heilpflanze sind unter anderem Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Erkältungen, Unruhezustände, ja sogar Herzbeschwerden und Depressionen.
Die Zitronenmelisse im Eigenanbau
Zitronenmelisse wird bis zu 90 cm hoch und kann vor der Blütezeit im Juni und dann noch einmal im September geerntet werden. Eine Ernte ist auch während der Blüte möglich und selbst die Blüten können verwendet werden, allerdings verliert das Kraut direkt nach der Blüte an Intensität, weswegen Sie es bis auf rund 10 Zentimeter zurückschneiden sollten. So ist eine zweite Ernte im Frühherbst gewiss.
Den Winter über kann das Kraut problemlos im Freien verbringen, denn es ist frosthart. Bei zu niedrigen Temperaturen kann ein Winterschutz ratsam sein. Wenn Sie die Zitronenmelisse sonnig bis halbschattig anpflanzen und immer gut gießen, ist die meiste Arbeit schon getan, denn das Kraut ist sehr pflegeleicht. Nach dem Schnitt wächst es immer wieder nach. Wenn Sie die Pflanze im Beet halten, sollten Sie eine Wurzelsperre einfügen, denn bei guten Bedingungen kann Zitronenmelisse schnell wuchern.
Tee aus Zitronenmelisse – frisch oder getrocknet zubereiten
Die Zubereitung von Zitronenmelisse Tee können Sie auf zwei verschiedene Arten durchführen. Am besten und intensivsten ist der Geschmack, wenn Sie die Blätter frisch ernten und gleich verwenden. Möchten Sie gerne einen Vorrat anlegen, dann können Sie die Blätter jederzeit trocknen, zum Beispiel im Dörrautomaten, im Backofen oder auch einfach kopfüber aufhängen. Danach die getrockneten Blätter lichtgeschützt in Gläser verschließen und immer dann, wenn Sie Lust haben, zubereiten. Übrigens: Zupfen Sie nicht einzelne Blätter von der Pflanze ab, sondern schneiden Sie immer ganze Stiele ab, lassen Sie aber unbedingt rund 10 Zentimeter stehen, damit die Pflanze neu austreiben kann.
Zitronenmelisse Tee: so einfach ist die Zubereitung
Pro Tasse (250 ml) geben Sie ein bis zwei gehäufte Teelöffel frische oder getrocknete Blätter hinein und gießen Sie mit kochendem Wasser auf. Die Ziehzeit liegt zwischen 5 und 10 Minuten – je nach gewünschter Intensität. Wer den Tee stärker mag, kann auch etwas mehr Blätter hineingeben oder ihn noch länger ziehen lassen. Danach die Blätter abseihen und den Tee genießen. Süßen lässt er sich natürlich mit Zucker oder Süßstoff, am besten schmeckt aber wohl Honig.
Zitronenmelisse kann auch fix und fertig gekauft werden, sofern Sie keine Möglichkeit haben, das Kraut anzubauen. Selbst in Teemischungen ist Zitronenmelisse immer wieder vorhanden. Und natürlich können Sie auch selbst eine Teemischung ganz nach Ihren geschmacklichen Vorstellungen zubereiten und mit Zitronenmelisse verfeinern. So erhalten Sie immer eine frische, zitronige Note.