Bis 1972 hieß Sri Lanka, die Insel vor der Südostküste Indiens, Ceylon, dann wurde das Land in Sri Lanka umbenannt. Viel erinnert heute nicht mehr an den alten Namen. Vielleicht noch der Ceylon Zimt, naja, und natürlich der Ceylon Tee. Den Namen hat man nicht angepasst. Da Tee ja überwiegend in Asien vorkommt, könnte man davon ausgehen, dass man in Sri Lanka schon viele Jahrhunderte Tee anbaut – dem ist allerdings nicht so.
Erst Kaffee, dann Tee
Erst seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts gibt es dort den Ceylon Tee. Dieser wurde mehr oder weniger aus der Not heraus kreiert, denn damals befiel eine Rotpilzseuche die Kaffeepflanzen, die dort überwiegend angebaut wurden, und vernichtete die Ernte. Der Schotte James Taylor versuchte es deshalb mit Tee – und siehe da, es klappte. Er wählte für den Tee das Landgut Loolecondra aus, wo somit die erste kommerzielle Teeplantage Sri Lankas entstand. Einem Schotten ist es also zu verdanken, dass wir heute den leckeren Ceylon Tee trinken können.
Wenngleich die erste Berührung der Ceylonesen mit Tee sogar bis ins Jahr 1824 zurückgeht. Auch hier waren schon die Bewohner der britischen Inseln verantwortlich dafür, dass eine chinesische Teepflanze den Weg nach Ceylon fand. Angepflanzt wurde sie im Königlich Botanischen Garten in Peradeniya. Dies war die erste nicht-kommerzielle Teepflanze, die dann ein halbes Jahrhundert später durch den kommerziellen Teeanbau auf Ceylon erweitert wurde.
Mal schwarz, mal grün, mal als Teemischung
Angebaut wird er vorwiegend in den Anbaugebieten Dimbula, Nuwara Eliya und Uva. Am besten wachsen die Teepflanzen in einer Höhe von 1.200 Metern, da dort die Luftfeuchtigkeit und auch die Niederschläge optimal sind. Geerntet wird der Ceylon Tee prinzipiell das ganze Jahr über, wenngleich die beste Qualität in den einzelnen Gebieten der Trockenzeit geschuldet ist. So werden die besten Qualitäten in Dimbula von Januar bis März erzielt, in Nuwara Eliya von Februar bis April und in Uva von Juni bis September. Verwendet wird der Ceylon Tee als Schwarzer Tee, manchmal auch als Grüner Tee, zudem kommt er in zahlreichen englischen Teemischungen vor.
Auf Sri Lanka wird Ceylon Tee auf zwei unterschiedliche Arten hergestellt:
- 1. Orthodoxe Methode
Dabei durchläuft der Tee fünf Schritte. Zuerst beginnt das Welken in großen Welktrögen. Dabei wird den Teeblättern bis zu 60 Prozent Flüssigkeit entzogen. Danach werden die Blätter gerollt und somit aufgebrochen. Anschließend folgt die Fermentation (wird Grüntee hergestellt, entfällt dieser Schritt), danach die Trocknung und schließlich wird sortiert. - 2. CTC-Methode
Hierbei werden lediglich drei Schritte angewandt: Das Aufbrechen der Blätter (Cruising), das Zerreißen (Tearing) und das Rollen (Curling). Im CTC-Verfahren werden auf Sri Lanka allerdings nur rund 10 Prozent des Tees hergestellt.
Ceylon Tee – kräftiger, überzeugender Geschmack
Charakteristisch ist der herbe, würzige und kräftige Geschmack des Tees, der ein leichtes Zitronenaroma hat. Die Ceylon-Tee Zubereitung ist sehr einfach. Auf einen Liter Wasser kommen ca. zwölf Gramm Teeblätter. Das Wasser sollte beim Übergießen kochen. Danach lässt man den Tee zwei Minuten ziehen, wobei die Regel besagt, dass man ganze Blätter kürzer ziehen lassen sollte, während zerkleinerte Blätter eine Ziehzeit von bis zu vier Minuten haben können. Wichtig ist dabei jedoch immer, den Tee nicht zu lange ziehen zu lassen, da sonst zu viele Gerbstoffe freigesetzt werden, die den Tee bitter werden lassen. Da der Tee sehr ergiebig ist, kann er auch mehrmals aufgegossen werden. Dann, je nach Belieben, Zucker, Milch oder Sahne hinzugeben und genießen. Übrigens: Zitrone wird im Ceylon Tee nicht verwendet, da sonst das charakteristische Zitrusaroma nicht zur Geltung kommt.