Tee aufgießen ohne Abfall – gute Idee, aber …

Tee aufgießen ohne Abfall

Heutzutage steht der Umweltschutz ganz oben auf der Agenda. Da heißt es, so viel Abfall wie möglich zu vermeiden, darunter vor allem schädliche und nicht abbaubare Stoffe, allen voran das Plastik. Wer in seinem Haushalt versucht, so plastikfrei wie möglich zu leben, der versucht dies in allen Bereichen, so auch beim Genuss von Tee. Komplett ohne Plastik funktionieren würde es vermutlich, doch ob das immer so sinnvoll ist, lassen wir mal dahingestellt und gehen etwas weiter unten im Artikel noch darauf ein. Wer seinen Tee ohne Abfall aufgießen möchte, hat aber dennoch einige Möglichkeiten, die wir uns mal ansehen möchten.

Tee aufgießen ohne Abfall – Tee lose in der Kanne

Gänzlich ohne Kunststoffe und ohne Abfall, also wirklich zerowaste, kommt man aus, wenn man den Tee so aufgießt, wie das früher schon viele Jahrhunderte praktiziert wurde. Dazu brauchen Sie:

  • Losen Tee
  • Teekanne aus Glas, Keramik oder Ton, Porzellan, Edelstahl oder auch Gusseisen
  • Kleines Metallsieb
  • Tasse

Nachdem Sie die bevorzugte Menge an losem Tee in die Kanne gegeben haben, wird dieser mit heißem Wasser aufgebrüht. Geben Sie nun ein kleines Metallsieb auf Ihre Tasse und gießen Sie nach dem Ziehen das Teewasser einfach in das Sieb. Dort fangen sich die Teeblätter, die danach einfach im Biomüll entsorgt werden können. Das Sieb aus Metall ist langlebig und jederzeit wiederverwendbar. In diesem Fall ist allerdings auch ein Sieb aus Kunststoff möglich, da dieses ebenfalls viele Jahre genutzt wird und Sie somit keinen Abfall produzieren, also nachhaltig ist.

Übrigens: Am besten ist es, wenn Sie zwei Teekannen nutzen. Nach der Ziehzeit wird der fertige Tee einfach in die leere Kanne umgefüllt, damit durch die Teeblätter der Tee nicht zu bitter wird. Je bauchiger die Teekanne, umso besser, denn Tee braucht Platz, um seinen Geschmack entfalten zu können.

Tee aufgießen ohne Abfall – der Dauerfilter in der Kanne

Etwas einfacher ist es, wenn Sie eine Teekanne mit einem sogenannten Dauerfilter verwenden. Dies ist ein Teesieb, das in die Kanne integriert ist. Sie geben den Tee in den Filter und gießen das Wasser auf. Das Sieb hängt dabei vollständig im Wasser, sodass die Teeblätter ihren Geschmack freisetzen können. Nach der Ziehzeit wird das Sieb einfach entfernt, der Tee ist frei von Rückständen und kann direkt getrunken werden. Der Nachteil dabei ist, dass durch einen solchen Dauerfilter der Platz begrenzt ist, der Geschmack womöglich beeinträchtigt werden kann.

In der Regel werden auch solche Dauerfilter aus Kunststoff gefertigt. Doch auch das relativ nachhaltig, weil sie den Filter viele viele Male nutzen und so kein Teeaufguss kein Abfall produziert wird.

Tee aufgießen ohne Abfall - Tee-Ei
© Karpenkov Denis | Dreamstime.com (#80735813 – Tea diversity concept vertical) Tee aufgießen ohne Abfall haben schon unsere Vorfahren mit einem einfachen Tee-Ei praktiziert.

Tee aufgießen ohne Abfall – das Tee-Ei

Dieses kleine Metallei, das man in das Teewasser hängt, kennt vermutlich noch jeder aus Großmutters Zeiten. An und für sich eine schöne Idee, doch auch hier ist wieder das Platzproblem anzusprechen. In einem solchen Metallei wird der Tee auf engstem Raum hineingepresst – der Geschmack wird sich somit nicht so entfalten können, wie das bei losem Tee im Wasser der Fall ist. Dafür ist diese Möglichkeit vollkommen plastikfrei. Ja, Tee aufgießen ohne Abfall ist so ebenfalls möglich.

Tee aufgießen ohne Abfall – das Baumwollsieb

Vor vielleicht 30 oder 40 Jahren noch gang und gäbe, verschwinden Baumwollsiebe immer mehr aus den Sortimenten. An und für sich eine tolle Idee, denn Baumwolle ist ein Naturprodukt. Es gibt aber dabei mehrere Probleme:

  1. Die kleinen Teeblätter verfangen sich im Baumwollsieb und machen die Reinigung sehr schwer. Das ist zum einen eine Geschmacksfrage, besonders dann, wenn man unterschiedliche Tees trinkt, denn die Baumwolle ist geschmacklich nicht neutral. Zum anderen ist es auch eine Frage der Hygiene, weswegen man die Baumwollsiebe öfter wechseln sollte.
  2. Baumwolle benötigt sehr viel Wasser. Für den Anbau von einem Kilogramm Baumwolle werden sage und schreibe 8.700 Liter Wasser benötigt.
  3. Insektizide und Pestizide werden auf den Baumwollplantagen eingesetzt, um sie vor Schädlingen zu schützen.

Die letzten beiden Punkte ließen sich mit Bio-Baumwolle umgehen, allerdings schlägt sich das im Preis nieder, da für die meisten Bauern eine Umstellung von konventioneller auf biologische Landwirtschaft nicht rentabel oder sogar unmöglich ist.

Tee aufgießen ohne Abfall – der Papierfilter

Den Papierfilter möchten wir noch kurz ansprechen. Auch wenn er beim Teeaufguss Abfall produziert, ist das Papier komplett biologisch abbaubar und schädigt die Umwelt nicht. Für eine ganze Kanne sind Papierfilter nicht geeignet, für eine Tasse Tee dagegen schon. Wenn Sie also nur ab und an eine Tasse Tee genießen möchten, ist der Papierfilter bestens geeignet. Auch preislich überzeugen die Produkte. Einzig ist auch hier wieder das Platzproblem anzusprechen, denn im Papierfilter kann sich der Geschmack nicht so gut entfalten, wie im Wasser.