Indonesischer Tee ist hierzulande nicht immer so leicht zu finden. Auch wenn Tees aus Indonesien über zehn Prozent der Weltproduktion ausmachen und Indonesien weltweit sogar der fünftgrößte Teeprozent ist, sind es doch eher die USA, Großbritannien, Polen, Russland, Tschechien und viele weitere osteuropäische Länder, die Hauptabnehmer für diese Tees sind. Dank des Internets kann man aber auch in Deutschland Tee aus Indonesien bekommen.
Vor rund 200 Jahren ging es los
Schon in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts hatte man damit begonnen, Tee anzubauen. Natürliche Teevorkommen gab es auf Indonesien nicht, da musste erst die Kolonialmacht Niederlande kommen, und den Tee mitbringen. Anfangs allerdings nicht deshalb, weil man der Bevölkerung dort den Tee schmackhaft machen wollte, sondern weil die Teefpflanze toll blüht. Deswegen war Tee zu Beginn nur als Zierde in den angelegten Gärten zu finden. Bereits um 1600 herum experimentierte man mit Teesamen, stellte aber fest, dass das nicht so funktionierte, wie man sich das vorgestellt hatte. Auch das Anpflanzen von Teesträuchern aus Japan und China blieb zuerst erfolglos. Doch dann kam die niederländische Familie Kerkhoven und begann Teepflanzen aus Assam anzubauen – der Beginn des indonesischen Teeanbaus.
Schnell fand man dort Gefallen daran, vor allem entdeckte man das Getränk als Exportware. Leider sorgte der Zweite Weltkrieg dafür, dass der Handel fast vollkommen zum Erliegen kam. Erst 1984 begann man wieder damit, Tee anzubauen und zu exportieren. Seitdem aber sehr erfolgreich.
Tee aus Indonesien – zwei zentrale Anbaugebiete
Indonesischer Tee wird vor allem auf den Inseln Java und Sumatra angebaut. Da die Plantagen sich in unterschiedlichen Höhen befinden, kann man über eine reiche geschmackliche Vielfalt verfügen. Besonders hervorzuheben sind Schwarzer Tee, Grüner Tee und Oolong Tee. Sie werden zwar das ganze Jahr über geerntet, die Haupternte findet aber im August und September statt. Warum? Nicht etwa, weil es dann mehr zu ernten gäbe, sondern weil in diesen beiden Monaten die Qualität am höchsten ist.
Java hat auf Indonesien die besten Anbauverhältnisse. Dort kann direkt auf Vulkanboden angebaut werden, was den Pflanzen ganz besonders gut tut. Da es auf Java allerdings irgendwann räumliche Probleme gab, wich man auch auf Sumatra aus. Obwohl dort die Verhältnisse nicht optimal sind (Regenwald), gedeiht Tee hervorragend und die Insel steuert ihren Teil zu den schmackhaften indonesischen Teesorten bei.
Die Indonesier und die Teekultur
Bis zum ersten Anbau von Teepflanzen kannten die Indonesier das Getränk überhaupt nicht. Und auch danach hatten sie nicht viel übrig für Tee. Lediglich zum Export wurde dieser angebaut. Bis die Chinesen kamen, denn dann kam die indonesische Teekultur ins Rollen. So bevorzugen die Einwohner Javas vor allem Grünen Tee, während die Molukken und die Einwohner Sumatras gewürzten Tee lieben. Wer in den Großstädten des Landes lebt, der trinkt neben Grünem Tee vor allem Oolong und Jasmintee.