Tibetische Teekultur: So trinkt man Tee in Tibet

Tibetische Teekultur - Tee mit Yakbutter und Salz

Gerade in den asiatischen Ländern haben sich über Jahrhunderte eigene Teekulturen entwickelt, die noch heute begangen werden. Japan und China tun sich da besonders hervor. Aber auch die tibetische Teekultur sollte nicht vergessen werden, wenngleich diese weniger bekannt ist, als die gerade genannten.

Die tibetische Teekultur hat chinesische Wurzeln

Irgendwo hat alles seinen Anfang. Die tibetische Teekultur kommt ursprünglich aus China. Die einen sagen, dass die Prinzessin Wen Cheng dafür verantwortlich war, dass Mitte des 7. Jahrhunderts der Tee nach Tibet kam, andere sind sich sicher, dass sich auch ohne die Prinzessin die tibetische Teekultur entwickelt hätte. Der Grund: Zwischen China und Tibet entwickelte sich ein reger Handel, wobei auch Tee getauscht wurde. Es gab mit der „Tea-Horse Trade Route“ sogar eine eigene Handelsroute.

tibetische Teekultur
© nyiragongo – Fotolia.com (#57390394 – Taktshang Goemba, Bhutan) In der tibetischen Teekultur wird neben Yakbutter auch Salz verwendet.

War der Teegenuss zu Beginn nur den gut betuchten Menschen vorbehalten, konnten sich im Laufe der Zeit auch die unteren Schichten den Tee leisten. Der Buddhismus spielte dabei eine wichtige Rolle. So tranken die Mönche während der Meditation Tee, um wach zu bleiben. Dies übertrug sich schließlich auf die Bevölkerung. Ganz interessant: Es gibt sogar eine tibetische Teekultur, die nur dem Buddhismus zugeschrieben wird.

Wie man in Tibet Tee trinkt

Der tibetische Tee ist nicht zu vergleichen mit anderen Tees, in die man entweder Zucker gibt oder die man ungesüßt trinkt. In der tibetischen Teekultur gibt man dem Tee Yakbutter und Salz bei. Dies ist für die Menschen in Tibet wichtig, zum einen, weil der Tee wärmt und nährt, zum anderen, weil er die Verdauung anregt.

Bei einer Zeremonie werden gepresste Teeziegel zu einem Pulver zermahlen und in Wasser gegeben. Diese Basis wird eine längere Zeit über Feuer geköchelt, ehe das Konzentrat in ein Holzgefäß kommt, um dort mit Butter und Salz vermischt zu werden. Nun wird diese Mischung wieder in einem Kessel erhitzt und anschließend serviert.

Bei einer traditionellen tibetischen Teezeremonie werden die Teetassen nur bis zur Hälfte geleert, ehe sie vom Teemeister wieder aufgefüllt werden. Erst wenn man sich verabschiedet, wird die Tasse vollständig geleert. Der Tee wird außerdem nur in kleinen Schlucken getrunken, zwischendrin werden Geschmack und Qualität gelobt.

Neben dem Buttertee ist auch der Milchtee in Tibet verbreitet. Hier wird der Tee zusammen mit Milch und Zucker aufgekocht.