Die alten Chinesen waren es, denen wir den Tee zu verdanken haben. Schon im 3. Jahrhundert vor Christus wurde dort Tee gebraut, was eine Teesteuer belegt, die in der Quin-Dynastie erhoben wurde. Gut möglich also, dass es Tee schon viel früher gab.
Allerdings hieß das Gebräu natürlich noch nicht Tee, sondern „chá yé“, auch „Tschaje“ geschrieben, was so viel bedeutet wie Teeblätter. Tschaje kommt aus dem Hochchinesischen, ist also ein Mandarin-Wort, das im Laufe der Zeit zu „chá“ oder „Tscha“ wurde. Da es im Min-Nan-Dialekt „tê“ ausgesprochen wird, hat sich schließlich bei uns in Deutschland das Wort „Tee“ durchgesetzt. Man sehe es uns nach, dass wir hier nicht die chinesischen Schriftzeichen verwendet haben…
Dass Tee ein Aufgussgetränk ist, das ist jedem bekannt. Verwendet werden dafür aber nicht nur Blätter von Pflanzen, sondern auch Knospen, Blüten, Stängel und sogar Wurzeln. Im Grunde genommen kann man jeden Pflanzenteil nutzen, um daraus Tee zu machen. Bei der traditionellen Herstellung durchlaufen die Teeblätter insgesamt fünf Verarbeitungsstufen: das Welken, das Rollen, das Aussieben, das Oxidieren und die Trocknung. Die Teesorten wie Grüner, Schwarzer oder Weißer Tee, lassen sich noch in unterschiedliche Teearten unterteilen. So zählen zum Beispiel Ceylon oder Darjeeling zu den Schwarztees.
Weiterhin kann man aber auch aromatisierte Teesorten genießen, die mit Fruchtaromen versetzt werden. Auch aromatisierte Schwarz- und Grüntees werden immer beliebter. Die Geschmacksrichtungen sind dabei unbegrenzt, vor allem deshalb, weil man mittlerweile Aromen industriell herstellen kann. Diese haben als Grundlage zwar noch immer die entsprechende Teesorte, allerdings spielt die keine große Rolle mehr, denn das Aroma ist in diesem Fall das Trägermaterial. Und selbst Rauchtee ist heute kein Problem mehr. Dabei werden Blätter beim Trocknen in den Rauch von besonders harzreichem Holz gehängt.
Wenn die alten Chinesen gewusst hätten, was aus ihrem einstigen Tschaje mal wird…
Wer den richtigen, traditionellen Teegenuss erleben möchte, der kann entweder nach China fahren, alternativ einer chinesischen Teezeremonie beiwohnen, die es mittlerweile auch bei uns in Deutschland gibt, oder sein aromatisches Getränk selbst zubereiten. Das aber ist ein anderes Thema, das wir gesondert behandeln.